Der Verein
Der Kleingärtnerverein Weiß e.V. betreibt eine Gartenanlage im Kölner Vorort Weiß. Der Verein hat 47 Parzellen und zählt somit zu den kleineren Vereinigungen, die dem Kreisverband Kölner Gartenfreunde e.V. angeschlossen ist.
In Anbetracht der geringen Größe der Anlage gibt es kein Vereinsheim, dafür aber seit 2023 einen Gemeinschaftsgarten, den wir für interne aber auch externe Aktivitäten nutzen. Ebenso gibt es weder Strom- noch Wasseranschluss in der Anlage. Dies verschafft den Kleingärtnern das besondere Erlebnis, mitten in der Zivilisation auf die sonst so vertrauten Annehmlichkeiten verzichten zu müssen: Am Abend sitzt man im Dunkeln und Wasser zum Gießen der Pflanzen muss von Hand aus den drei Gemeinschaftspumpen aus ca. 10 Meter Tiefe mühsam hervorgeholt und in den eigenen Garten geschleppt werden.
Die Größe der einzelnen Gärten variiert zwischen 100 und 500 qm. Im Gegensatz zu früher, als die Gärten vorwiegend zur Verbesserung der Ernährungslage dienten, steht heute auch schon mal der Erholungsaspekt im Vordergrund. Mit dem Erholungswunsch gewinnt das Naturerleben am Rande einer Großstadt an Bedeutung. Bei der Bewirtschaftung der Gärten wird ein ökologischer Gartenbau bevorzugt.
An der Pflege der Gesamtanlage beteiligen sich alle Vereinsmitglieder im Rahmen von Gemeinschaftsarbeit. Unsere Kleingartenanlage hat allerdings nur geringe Flächen, die von der Gemeinschaft zu pflegen sind.
Im Gegensatz zu manch anderen Kleingartenanlagen hat diese Anlage einen wenig uniformierten Charakter. Ganz individuelle Gestaltung der Gärten wie auch der Gartenlauben dominieren. So sind beispielsweise keine einheitlichen Gartenlauben errichtet, wie das in manchen Vereinen der Fall ist.
Junge und alte Gärtner arbeiten hier nebeneinander, was bedeutet, dass man neben herkömmlicher auch alternative Gärtnerei in dieser Anlage sehen kann. Hatte man vor einer Dekade noch die Tendenz zur Überalterung des Vereins konstatieren können, stellen wir seit einiger Zeit eine rege Nachfrage nach Mitgliedschaft gerade junger Familien fest.
Kartoffeln, Kohl und Salate verschiedenster Art, Bohnen, Erbsen, Radieschen, Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Sellerie, Paprika, Chili, Rosmarin und andere Kräuter, Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Stachelbeeren, Himbeeren, Kiwis, Feigen, Quitten oder Melonen – alles das wird von den Gärtnern dieses Kleingartenvereins angebaut.
Eine Vielfalt von Blumen bietet ein Paradies für Schmetterlinge und Bienen, Nistplätze sind ein willkommenes Zuhause für Amseln, Buchfinken, Zaunkönige, Meisen, Buntspechte und Spatzen. Übers Jahr kann man sie dabei beobachten, wie sie ihre Nester bauen und den Nachwuchs großziehen. Amseln begleiten die Gärtner gerne beim Umgraben des Bodens in der Hoffnung auf die Freilegung eines schmackhaften Regenwurms. Sogar Waldohreulen und Fledermäuse sind zeitweise in der Anlage anzutreffen. In den Bäumen aufgehängte Nistkästen unterstützen die Ansiedlung weiterer Vögel.
Text & Fotos: Franz Bauske